Shakespeare

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Spieler: 1 – 4 Spieler
Genre: Strategie, Workerplacement
Spieldauer: ca. 20 bis 90 Minuten
Alter: ab 13 Jahren
Verlag: Ystari Games / Im deutschen Vertrieb von Asmodee

Vorhang auf und Bühne frei!

Wer schafft es, innerhalb von 6 Tagen ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen?
Das ist gar nicht so einfach, benötigen wir doch nicht nur Kostüme, Bühnendekorationen, Schauspieler und nicht zuletzt Geld. Nein, sogar das Stück selbst muss noch geschrieben werden. Ziemlich viel Arbeit in dieser doch recht kurzen Zeit. Schließlich soll unser Stück ein großer Erfolg werden.

Aber bevor wir jetzt anfangen zu planen, beginnen wir erst einmal mit dem Aufbau des Spiels, der in der gut verständlichen und schön bebilderten Anleitung ganz genau beschrieben wird und dementsprechend schnell geschehen ist.
Zum Spielablauf ist zu sagen, dass das Spiel über 6 Tage, d. h. 6 Runden geht. Dabei ist jeder Tag in 5 Phasen unterteilt. Es gibt jedoch an zwei Tagen jeweils eine weitere Phase, auf die wir später eingehen werden.

Kommen wir zur ersten Phase, dem Bieten: Jeder Spieler besitzt 5 Zylinder. Diese werden in die Hand genommen und jeder Spieler entscheidet geheim, mit wie vielen Zylindern er spielen möchte. Dabei entsprechen die Zylinder die Anzahl der Aktionen, die man dann ausführen darf. Derjenige Spieler, der die wenigsten Zylinder bietet wird Startspieler und wird an die erste Position in der Reihenfolgeleiste gesetzt. Dafür erhält er dann zusätzlich einen Prestigepunkt. Die übrigen Spieler reihen sich dahinter ein. Sollte es einen Gleichstand geben, kommt es auf die Position in der Initiativleiste an.

Ist dies geschehen, beginnen wir mit der Anwerb- und Aktivierungsphase: Der Startspieler beginnt. Er kann nun einen Handwerker oder einen Schauspieler anwerben. Von Vorteil ist es, dass die Kosten erst einmal unerheblich sind, da diese erst am Ende des Spiels bezahlt werden müssen. Jeder Spieler kann nur einmal am Tag eine Person anwerben. Er muss dann direkt entscheiden, ob er die Vorseite oder die Rückseite nutzt. Ein späteres ändern ist nicht mehr möglich. Der Komparse (die Rückseite) hat den Vorteil, dass er am Ende des Spiels keine Gage bekommt.

Kommen wir nun zum Aktivieren. Dazu legen wir einen unserer Zylinder auf eine „freie“ Person, d. h. die Person befindet sich weder in der Pause noch steht dort bereits ein Zylinder. Nun führen wir die Aktion dieser Figur aus. Schauspieler und auch der Autor, der auf unserem Spielertableau abgebildet ist, bringen uns in den verschiedenen Akten weiter. Dies geschieht durch die roten, gelben, blauen oder weißen Federn. Wobei die weiße Feder einen beliebigen Akt voranbringt.
Zusätzlich darf ein Spieler eine Scheibe auf das niedrigste freie Feld der Initiativleiste legen, sobald er das erste Mal an einem Tag einen Schauspieler aktiviert.
Neben den Schauspielern gibt es noch die Handwerker. Mit denen kann man die Kostüme schneidern (Gewandmeisterin) und Dekorationsplättchen erwerben (Bühnenbildner). Ferner gibt es noch den Alleskönner, der, wie schon sein Name sagt, alles kann.
Die Kleiderplättchen müssen direkt einem Schauspieler oder Komparsen zugeordnet werden und können auch nicht mehr umgelegt werden. Sobald ein Schauspieler oder Komparse drei Kostümplättchen hat, ist dieses Kostüm vollständig und bekommt gemäß dem zusammengerechneten Wert der Plättchen Belohnungen bestehend aus Pfund und/oder Siegpunkten.
Wenn Dekorationsplättchen gebaut werden, dürfen diese nicht wild auf auf Spielertableau abgelegt werden, sondern hier gilt es Regeln einzuhalten. Zum einen muss man pyramidenförmig von unten nach oben bauen. Zudem müssen sie symmetrisch angeordnet werden, d. h. wenn ich unten links ein Plättchen mit einer 2 ablege, so muss ich auf der rechten Seite eine 2 legen. Ferner lösen die gebauten Dekorationsplättchen einen Effekt aus. Man kann u. a. Pfund erhalte oder dem Gegner einen Punkt auf der Stimmungsleiste nehmen. Diese werden aber auch auf der Spielübersichtskarte, die jeder Spieler erhält, erklärt.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die gelben Kostümplättchen und Dekorationsplättchen nicht von den normalen Handwerkern gebaut werden können. Dafür wird ein Juwelier benötigt.
Neben den genannten Personen gibt es dann noch den Gehilfen, der erhält dauerhaft den Wert aller Handwerker um 1. Der Gehilfe muss nicht aktiviert werden.
Dann gibt es noch die Königin. Wird diese aktiviert hat man zwei Möglichkeiten. Zum einen kann man sich 4 Pfund aus dem Vorrat nehmen oder zum anderen 3 Zielkarten ziehen und eine davon auswählen. Diese können am Spielende weitere Prestigepunkte bringen.
Sind alle Zylinder gespielt, werden bei den Spielern, die keinen Schauspieler aktiviert haben, die Scheiben in Zugreihenfolge auf die Initiativleiste gelegt.

Nun beginnt die dritte Phase. Hier wird die Stimmung innerhalt der Truppe überprüft. Sollten noch lilafarbene Dekorationsplättchen in der Auslage liegen, muss jeder Spieler pro Plättchen seine Stimmung um 1 reduzieren.
Jetzt wird geschaut, wo die Scheibe steht. Ist die im rechten Bereich erhält der Spieler eine Belohnung (Pfund, Feder, Prestigepunkt), ist sie im linken Bereich verliert er eine Feder oder einen Prestigepunkt. Nun wird das Plättchen wieder auf das Startfeld gelegt.

Ist auch das erledigt, beginnt die nächste Phase, das Aufräumen: Alle Spieler erhalten ihre Anwerbungskarten zurück und die verbliebenen Personen kommen auf einen Ablagestapel. Auch werden die übriggebliebenen Dekorations- und Kostümplättchen aus dem Spiel genommen. Jetzt nur noch das Taganzeiger einen weiterziehen und schon geht es in die nächste Phase:

Pause!
Jetzt müssen fast alle Personen die an diesem Tag aktiviert waren, pausieren. Nur eine Person darf auch am heutigen Tag genutzt werden. Alle anderen erhalten einen Pausemarker. Sobald alle Pausenmarker gelegt sind, werden neue Dekorations- und Kostümplättchen sowie neue Personen ausgelegt und der nächste Tag kann beginnen.

Nun noch zu der Besonderheit an Tag 4 und 6. An diesen Tagen findet eine Kostümprobe statt. Der erste Spieler auf der Initiativleiste beginnt mit der Anprobe. Hierbei wird für jeden Schauspieler und Komparsen mit vollständigem Kostüm die Kostümfähigkeit gewertet, d. h. sie schreiten in den entsprechenden Aktleisten voran.
Ist dies erledigt, werden die Akte gewertet. Je nach Fortschritt auf den Aktleisten gibt es entweder ein Abzug von Prestigepunkten pro Leiste oder aber Belohnungen in Form von Pfund oder Prestigepunkten.

Am Ende von Tag 6 kommt es dann zur Endwertung. Hier findet die abschließende Kostümprobe statt. Anschließend werden die evtl. vorhandenen Zielkarten gewertet. Danach gibt es Prestigepunkte für jedes gelbe Plättchen, das man ausgelegt hat. Zum Abschluss müssen wir nun unsere Personen bezahlen. Für jede Person, deren Lohn oder Gage wir nicht zahlen können, werden uns zwei Prestigepunkte abgezogen.

Fazit:
Ein Spiel mit einem tollen Thema. Man fühlt sich zurückversetzt in die Anfänge der Theaterzeit und dabei spielen die wirklich schön gestalteten Karten eine große Rolle. Das Spiel ist relativ siegpunktarm, wodurch es zu spannenden Partien kommt. Dadurch gibt es aber auch nicht die eine, immer zum Sieg bringende Strategie, sondern man kann auf verschiedenste Art zum Erfolg kommen.

Pro:
Die schön gestalteten Karten und Spielertableaus sowie die wirklich ausführliche und gut verständliche Anleitung. Da blieben wirklich keine Fragen offen. Jede Partie ist spannend, da zu keiner Zeit so viele Siegpunkte verteilt werden, als dass man das nicht wieder einholen könnte. Ein weiteres Pro ist das wirklich interessante Thema rund um das Theater zur Zeit Shakespeares.

Contra:
Das Spiel ist wenig kooperativ, da eigentlich jeder Spieler für sich auf seinem Arbeitertableau herumspielt. Einzig durch das Bieten am Anfang eines Tages, wo es um die Startreihenfolge geht und beim Anwerben neuer Handwerker und Schauspieler, wo man dem Mitspieler vielleicht mal eine benötigte Karte wegschnappt, merkt man, dass es auch Mitspieler gibt.

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